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Everest Mythos Mallory - Film & Dialog mit Leo Schlömmer

Wann: Freitag 18.09.2020 20:00 - 22:15
Typ: Cinemaclub
Ort: Klang-Film-Theater Schladming
Teilnehmer:

Film & Dialog

The Wildest Dream - Mythos Mallory

Film & Dialog mit Leo Schlömmer


„Gipfelfieber - Die Bezwingung des Everest“
ist das preisgekrönte Doku-Drama über einen der ersten Abenteurer, die den Mount Everest bezwingen wollten. George Mallory riskierte 1924 alles für sein großes Ziel. Mit minimaler Ausrüstung begann er hoffnungsvoll den Anstieg an der Nord-Ost-Wand. Bei 800 Höhenmetern wurde er zuletzt gesehen. 75 Jahre später ist Bergsteiger Conrad Anker einer der Entdecker seiner Leiche mit der kompletten Ausrüstung. War Mallory doch einer der ersten Menschen am höchsten Gipfel? War der Auf- und Abstieg des Everest mit damaligen Mitteln überhaupt möglich? Besessen von diesen Fragen startet Anker einen Selbstversuch.
(GEO Television)

Eintritt: € 8,- / KFT-Mitglieder € 6,-

 

Leo Schlömmer wuchs in Bad Mitterndorf auf und begann bereits früh mit dem Felsklettern. Neben schweren Alpentouren nahm er später auch an mehreren bedeutenden Expeditionen im Karakorum und im Himalaya teil.

Alpinistische Leistungen
Mit 17 Jahren macht Schlömmer, Jahrgang 1936, seine erste Bergtour überhaupt auf den Gipfel des Großglockners. Es folgen Klettereien am heimischen Dachsteinmassiv und im Gesäuse sowie im Wilden Kaiser und den Dolomiten. 1959 besteht er die Prüfung zum Heeresbergführer, ist dort als Lehrer und Ausbilder tätig. Die erste Westalpentour, Grand Capucin-Ostwand „Bonatti“, folgt 1960, alle großen und klassischen Fels- und Eiswände in den Alpen werden zu seinem Ziel. Dabei gelingt Leo Schlömmer als Erstem die Durchsteigung der drei berühmtesten Alpennordwände im Zeitraum eines Jahres: die Eiger-Nordwand, die Matterhorn-Nordwand, noch dazu als Wintererstbegehung, und den Walkerpfeiler an den Grandes Jorasses.
 
1964 dann die erste Besteigung des 7342 m hohen Momhil Sar im Karakorum, und 1966 zieht es Schlömmer nach Peru zum Nevado Jirishhanca Grande (6126 m), auch genannt das „Matterhorn von Peru“, der als einer der schwierigsten Gipfel der Welt gilt. Hier gelingt unter seiner Führung die 2. Besteigung. Im Yosemite Valley bezwingt er als erster deutschsprachiger Kletterer 1970 eine so genannte Big Wall: die „Nose“ am El Capitan. Auch am höchsten Berg der Erde, am Mount Everest, und natürlich nicht auf dem „Normalweg“, sondern an der damals noch unbestiegenen Südwestwand-Direttissima, versucht sich Leo Schlömmer 1971. Auf ca. 8350 m wird die Expedition, die unter keinem guten Stern steht, abgebrochen. Dafür gelingt 1973 im Ausgleich die Besteigung des Mount McKinley, und sein Buch „Meine Welt – die Berge“ wird veröffentlicht.
 
Jenseits des Kletterns
Beruflich indes entschließt sich der inzwischen 38 Jahre alte Schlömmer etwas Neues zu wagen: er hat das Abitur nachgeholt und wird Direktor des gerade eingerichteten Sportinternats in Schladming – auch die österreichische „Skitalenteschmiede“ genannt. Skistars wie Renate Götschl, Michaela Dorfmeister, Hermann Maier oder Fritz Strobl sind u. a. seine Schüler. In der Folge muss Leo Schlömmer bergsteigerisch etwas zurückfahren, doch in den Ferien ist er weiterhin aktiv. Seine Unternehmungen führen ihn in alle Welt. Rund 50 Mal! bereist er Südamerika, besteigt dort die höchsten Berge, durchquert Wüsten, Salzseen und Urwälder, befährt den Amazonas von Peru bis zum Atlantik und erklettert nicht zuletzt den Zuckerhut in Rio de Janeiro auf einer Freikletterroute. Leo Schlömmers Klasse beweist zudem eine Tatsache, die faktisch auf der Hand liegt: Einer, der so viele Touren unternommen hat, vor allem auch als Alleingänger, und alles überlebte, kann nicht nur Glück gehabt haben! Sein Name ist keine Fußnote, sondern steht in Fettschrift im Buch der Alpinen Geschichte!